Elektromobilität ist längst kein Trend mehr, sondern ein fester Bestandteil zukunftsfähiger Mobilität. Doch wie gelingt das Laden von E-Autos, wenn man in einem Mehrfamilienhaus lebt? Dieser Frage widmete sich ein Forschungsprojekt von 2021 bis 2024 – mit Erfolg. Das ELEMENT-Projekt zeigt, wie klimafreundliche Mobilität im Mehrfamilienhaus gelingt – Ein Abschlussbericht über innovative Ladelösungen, neue Energiepfade – und wie Mieterinnen und Mieter zur treibenden Kraft der Veränderung werden.
Was tun, wenn die Zukunft an der Steckdose hängt?
Immer mehr Menschen möchten auf ein Elektrofahrzeug umsteigen. Doch in Mehrparteienhäusern fehlen oft die passenden Ladeinfrastrukturen. Das dreijährige ELEMENT-Projekt hat gezeigt, dass es auch anders geht und wie Wohnungsunternehmen gemeinsam mit Forschung und Industrie die Mobilitätswende direkt vor der Haustür möglich machen können.
Zwischen September 2021 und August 2024 wurde unter dem Titel „Energiemanagementsystem für das gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen in Mehrparteienhäusern“ ein intelligentes Gesamtsystem entwickelt und erprobt. Mit dabei: Die Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft eG (DSW), GETEC mobility solutions GmbH, DiLiCo engineering GmbH, das Institut für Automation und Kommunikation e.V. (ifak) und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Ein Ziel, das elektrisiert
Das Projekt hatte ein ambitioniertes Ziel: Lademöglichkeiten schaffen, die nicht nur technisch machbar, sondern auch ökologisch sinnvoll, wirtschaftlich tragfähig und vor allem für Mieterinnen und Mieter komfortabel nutzbar sind. Dabei stand von Anfang an fest: Ohne deren Mitwirkung geht es nicht.
„Wenn wir über klimafreundliche Mobilität sprechen, dann sprechen wir auch über Teilhabe. Die Ladeinfrastruktur muss so einfach und zugänglich sein wie ein Stromanschluss in der Wohnung – erst dann wird Elektromobilität alltagstauglich“, sagt DSW-Vorstand Jens Schneider.

Technik trifft Alltag
In der Peter-Paul-Straße 32 und der Stolzestraße 6/6a installierte die DSW modernste Photovoltaikanlagen, wasserstoffbetriebene Blockheizkraftwerke (BZ-BHKWs), stationäre Stromspeicher und mehrere Ladesäulen – insgesamt neun Ladepunkte stehen nun zur Verfügung. Was auf den ersten Blick nach Hightech klingt, wurde vor Ort greifbar.
Ein eigens entwickeltes Energiemanagementsystem (EMS) sorgt dafür, dass möglichst viel des lokal erzeugten Stroms direkt zum Laden verwendet wird.
Gleichzeitig bezieht es aktuelle Netzrestriktionen ein, um Lastspitzen zu vermeiden – eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit des Stromnetzes.

Ein Projekt, das Menschen einbindet
Von Beginn an war klar: Die Technik muss zum Leben der Menschen passen – nicht umgekehrt. Deshalb wurden die Mieterinnen und Mieter aktiv in das Projekt eingebunden. In Befragungen und Workshops zeigte sich ein differenziertes Bild: Während viele großes Interesse an Elektromobilität äußerten, nannten andere die hohen Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen oder Bedenken bezüglich der Verfügbarkeit von Ladepunkten.
„Wir haben gelernt, dass Akzeptanz nicht durch Technologie entsteht, sondern durch Vertrauen. Deshalb war der Austausch mit unseren Mieterinnen und Mietern so wichtig“, so Julia Brandt, Projektleiterin und jetzige Nachhaltigkeitsmanagerin der DSW.

Fünf Partner – ein System
Jedes Konsortialmitglied brachte spezifische Kompetenzen in das Projekt ein:
- Die Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft eG übernahm die bauliche Umsetzung vor Ort, koordinierte den Dialog mit den Mieter*innen und stellte Grundstücke für die Quartierstankstellen bereit.
- GETEC entwickelte die Ladeinfrastruktur, eine smarte App zur Steuerung und ein dynamisches Preismodell.
- DiLiCo war verantwortlich für die Integration des Energiemanagementsystems in die IT-Landschaft der DSW.
- ifak entwickelte die Kommunikation zwischen EMS und Netzbetreiber – eine Innovation mit Signalwirkung.
- OVGU führte Mieterstudien durch und entwickelte einen Algorithmus, der den idealen Zeitpunkt zur Einspeisung überschüssiger Energie ins Stromnetz bestimmt.
Quartierstankstelle – ein Modell mit Zukunft
Die Quartierstankstelle funktioniert wie ein eigener Ladepark mitten im Wohngebiet – gesichert durch Schranken, geregelt durch eine Nutzungsordnung, zugänglich nur mit Ladekarte. Das Modell vereint Verlässlichkeit, Kontrolle und Flexibilität – und könnte zur Blaupause für andere Städte werden.
Was bleibt und was kommt
Das Projekt mag abgeschlossen sein – seine Wirkung aber reicht weit darüber hinaus. Die entwickelte Infrastruktur bleibt bestehen, das EMS wird weiter verfeinert, neue Standorte sind in Planung und auch die Zusammenarbeit geht weiter – zwischen Genossenschaft, Forschung und Industrie.
„Wir haben bewiesen, dass klimafreundliche Mobilität keine Frage des Wohnorts ist, sondern eine des Willens, gemeinsam Neues zu wagen“, so das Fazit aus dem Konsortium.
Projekt ELEMENT macht Mut:
Die Mobilitätswende ist möglich, direkt vor der Haustür.
Unser Sonnentarif 2025
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Mieter*innen haben nun die Möglichkeit mit Ihrem privatem PKW die Ladepunkte auf eigene Kosten zu nutzen. Wie das genau funktioniert erfahren Sie unter www.gcharge.de. Also einfach G|CHARGE-Ladekarte sichern, Code DSW6 eingeben und günstig losstromern.
(Der Sonnentarif gilt bis zum 31.12.2025.)