Projekt ELEMENT – Ein Pilotprojekt in Magdeburg
Lademöglichkeiten von Elektroautos in Mehrfamilienhäusern
Der Gebäude- und Verkehrssektor spielt dabei eine wichtige Rolle, da für die Beheizung von Wohngebäuden und das Laden von Elektrofahrzeugen viel Energie benötigt wird. Wir, Die Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft eG, haben deshalb ein ambitioniertes Klimaschutzkonzept für unsere Mitglieder entwickelt.
Deutschland soll klimaneutral werden
Das Ziel ist eine signifikante Reduzierung der CO2-Produktion, dazu erfolgt eine schrittweise Umsetzung von Maßnahmen. Im Zentrum unseres Klimaschutzkonzeptes steht das Forschungsprojekt ELEMENT.
Der Name steht für „Energiemanagementsystem für das gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen in Mehrparteienhäusern auch unter Nutzung von selbst erzeugtem Strom zur Reduzierung des Aufwands für den Netzausbau“.


Netzdienliches Verhalten beim Laden von E-Autos
ELEMENT ist ein Forschungsprojekt, angelegt auf drei Jahre, bei dem die DSW mit Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Industrie in den Wohnobjekten in der Stolzestraße 6 und 6A in Magdeburg Untersuchungen durchführt. Unser Ziel ist es, mithilfe einer App zu organisieren, wer wann sein Auto laden kann. Knackpunkt dabei ist der begrenzt zur Verfügung stehende, selbst erzeugte Ladestrom. Damit alle diesen nutzen können, müssen wir gemeinsam klug wirtschaften. Dafür schaffen wir Anreize für ein faires Miteinander, damit sich möglichst alle Bewohnerinnen und Bewohner netzdienlich und fair verhalten.
Die nötige Energie für unsere Ladestationen stellen wir über eine zentrale Brennwerttechnik mit selbst erzeugtem Strom durch ein Blockheizkraftwerk und Fotovoltaikanlagen bereit. Der Strom ist damit rund ein Drittel günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz. So können unsere Mitglieder beim Laden bares Geld sparen. Dennoch geht es uns vor allem darum, nur so viel Strom zu nutzen, wie wir tatsächlich brauchen, damit die Kapazitäten für alle reichen. Wenn alle DSW-Mitglieder gleichzeitig vor der Fahrt zur Arbeit laden möchten, funktioniert das nicht. Daher braucht es gemeinsame Absprachen.
Über eine App zum Energie- und Lademanagementsystem haben alle Mitglieder Zugriff auf die Information, wann es am günstigsten ist, das eigene E-Auto an einem der Ladeplätze mit 11 kW aufzutanken. Das kann bei einer 70-kW-Batterie bis zu sechs Stunden dauern. Wer eine Ladesäule über viele Stunden blockiert, zahlt einen Aufschlag. Einen besonders günstigen Tarif erhalten diejenigen, die nicht benötigten Strom über ein bidirektionales Laden in unser System zurückschleusen. Das ist heute bei immer mehr Elektrofahrzeugen möglich.
Insbesondere in Großstädten mit großen Mehrfamilienhäusern bedarf es dringend einer Lösung für die Ladeinfrastruktur, die Netzauslastung und das Lademanagement. Die Anzahl der zugelassenen Elektroautos steigt, allein bis September 2021 gab es laut Statista 236.695 Neuzulassungen in Deutschland. Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist ein Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto. Auch Wohnungsunternehmen müssen sich daher dieser Aufgabe stellen und Lösungen finden. Die DSW nimmt diese Herausforderung an und erforscht als Konsortialführerin konkrete Möglichkeiten.
Darstellung des Gesamtsystems
Interdisziplinäres Forschungsprojekt mit deutschlandweiter Beachtung
Das Bundeswirtschaftsministerium hat uns für dieses Projekt aus mehr als 50 Mitbewerbern ausgewählt. Die bessere Ressourcennutzung und die Förderung eines netzdienlichen, genossenschaftlichen Verhaltens unter den DSW-Mitgliedern bilden den Kern des Projektes. Beteiligt sind an diesem Pilotprojekt außerdem der Lehrstuhl für Innovations- und Finanzmanagement der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, das Institut für Automation und Kommunikation (ifak), das Start-up DiLiCo engineering GmbH, die Netze Magdeburg GmbH und der Energieversorger GETEC engineering GmbH. Das Projekt wird mit 1.000.000 € gefördert und ist für den Zeitraum von September 2021 bis August 2024 angelegt.
Die Projektpartner




Umfassendes Klimaschutzkonzept der DSW
ELEMENT ist eins von insgesamt drei Klimaschutzprojekten der DSW. Eine zweite Aufgabe besteht darin, rund 1.000 Stadtfelder-Wohnungen auf umweltfreundliche, moderne Heiztechnik mit Blockheizkraftwerken umzurüsten. In unserem dritten Projekt iWaMo (intelligente Wasserstofftechnologie für Mobilität, Strom und Wärme in der DSW-Zentrale, Peter-Paul-Straße 32) entsteht neben der Installation eines Blockheizkraftwerks auch eine Ladestation für unsere E-Dienstfahrzeuge.
Wenn wir etwas bewegen möchten, geht das nur gemeinsam.
Unser genossenschaftlicher Grundgedanke kommt den DSW-Mitgliedern dabei zugute. Wir sehen uns in der Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten, für moderne Heizungen zu sorgen und die E-Mobilität zu fördern. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, die Mieten dauerhaft stabil zu halten und den CO2-Fußabdruck unserer Mitglieder zu verbessern. Daher ziehen wir mit unseren Mitgliedern am selben Strang.
Weitere Informationen:
https://www.projekt-element.com/

Unser neues Magazin ist da!

Die Inhaltsübersicht der elementUPLOAD 01-2022
- 02 – Editorial des Konsortialführers und DSW-Vorstandes Jens Schneider
- 02 – Mobilität der Zukunft im Quartier
- 03 – Darstellung des Gesamtprozesses
- 03 – Standorte
- 04 – E-Mobilität visualisieren, Energieflüsse optimieren, Teilhabe von Mietern ermöglichen
- 05 – Energiemanagementsystem zur Sektorkopplung von Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk (BZ-BHKW) mit Elektromobilität
- 06 – Meilensteintreffen 12. Mai 2022 – Was wurde bereits angegangen?
- 07 – Wie geht es weiter? Die Bautätigkeiten in der Stolzestraße
- 08 – Integrierter Ansatz zur anreizkompatiblen Optimierung des Lademanagements
- 09 – Lademanagement unter Berücksichtigung von Stromnetzrestriktionen und Nutzerbedarfen
- 10 – Erfahrungsbericht: Was sagen die Mieter*innen?
- 11 – Wissenswertes: Wie funktioniert ein Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk (BZ-BHKW)
- 11 – Wissenswertes: Wie funktioniert eine Photovoltaik-Anlage?
- 12 – Impressum
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihr Jens Schneider, Konsortialführer und DSW-Vorstand