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Wir übernehmen Verantwortung für morgen

Nachhaltigkeitsmanagerin Julia Brandt im Interview

Soziale Verantwortung, Klimaschutz, Energieeffizienz – all das sind Themen, die heute in Wohnungsunternehmen eine immer größere Rolle spielen. Wir haben uns daher entschlossen, das Thema Nachhaltigkeit strategisch anzugehen und eine eigene Stelle dafür geschaffen. Seit September vergangenen Jahres ist Julia Brandt unsere Nachhaltigkeitsmanagerin bei der DSW. Was genau ihre Aufgaben sind, darüber haben wir mit ihr gesprochen.

Nachhaltigkeitsmanagement bei der DSW

Frau Brandt, beschreiben Sie uns bitte Ihre Aufgaben bei der DSW?

„Ich bin Nachhaltigkeitsmanagerin für die Genossenschaft. Das heißt, ich entwickle eine Nachhaltigkeitsstrategie und koordiniere die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Damit wir dieses Projekt umsetzen können, brauchen wir die Unterstützung der Mitarbeitenden aus den verschiedenen Abteilungen. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, Aufsichtsrat und Mitgliedervertreter*innen einzubinden.

Außerdem leite ich seit Anfang 2023 die Umsetzung unseres Energie- und Klimaschutzkonzepts. Für unsere Leser*innen ist sicher auch interessant, dass ich das Beleuchtungskonzept ebenfalls als Projektleitung begleite. Wir wollen dieses Jahr einiges schaffen. Dazu zählt die Umrüstung erster Liegenschaften auf LED-Beleuchtung und die Planung, den gesamten Bestand in den kommenden Jahren umzurüsten. Mit diesen Maßnahmen sorgen wir dafür, dass unsere Mitglieder eine energiesparende und sichere Beleuchtung in und um ihre Wohngebäude haben.“

Was haben Sie im Energie- und Klimaschutzkonzept denn schon erreicht?

„In den letzten Jahren haben wir schon viel Geld in den Heizungsumbau und die energetische Sanierung unserer Gebäude investiert. Wir wollen in den nächsten Jahren den CO₂-Ausstoß für Wärme und Warmwasser so stark wie möglich senken. Das ist ein klares Unternehmensziel. Und wir werden dafür auch richtig investieren. Klar, der Ausbau der erneuerbaren Energien im Quartier ist echt wichtig. Seit 2024 rüsten wir die Liegenschaften, die mit einer Wärmepumpe versorgt werden, mit Photovoltaik-Anlagen aus. Das Ziel ist, den erneuerbaren Strom, der vor Ort erzeugt wird, für die Wärmeversorgung zu nutzen. Die Maßnahmen, die genannt wurden, werden dabei helfen, die Preise für die Wärmeversorgung in Zukunft stabiler zu halten. In den nächsten Monaten wollen wir uns darum kümmern, wie wir den Mieter*innen die PV-Energie auch für ihren eigenen Stromverbrauch zur Verfügung stellen können. Dafür sehen wir uns erst mal an, welche rechtlichen Hindernisse es gibt und welche Technik dafür nötig ist. Wir sind zuversichtlich, dass wir so eine Strategie für den weiteren Ausbau und die Nutzung der Sonnenenergie zum Wohle der Mitglieder weiterentwickeln können.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Peter-Paul-Straße

Damit wir unsere Investitionen besser bewerten können, haben wir in den letzten zwei Jahren ein System entwickelt, mit dem wir alle Liegenschaften überwachen. Damit kann man den Energieverbrauch für Warmwasser, Wärme und Allgemeinstrom erfassen. Das ist wichtig, um die Energie- und CO₂-Einsparungen, die zum Beispiel durch den Austausch einer Heizungsanlage erzielt werden, nachvollziehen und kontrollieren zu können. Zusammen mit unserer Tochtergesellschaft DSS können wir Probleme früh erkennen und unsere Anlagen für Energieerzeugung und Wärmeversorgung verbessern. Außerdem finden wir Immobilien, die viel Energie verbrauchen oder durch ihre Brennstoffe viel CO₂ ausstoßen.

Basierend auf diesen Erkenntnissen können wir unsere Investitionen anpassen und entscheiden, welche Sanierungen eventuell notwendig sind oder welche Wärmeversorgung wir in Zukunft einsetzen können.“

Die Vereinten Nationen haben 2025 als das Internationale Jahr der Genossenschaften ausgerufen – welche Bedeutung hat das für Ihre Arbeit?

„Wohnungsgenossenschaften sind eine besonders gute Sache. Sie stellen günstige Wohnungen bereit und das gemeinsam. Die Mitbestimmung ist in dem Zusammenhang echt wichtig. Unsere Mitglieder und Mieter*innen sind nicht nur Bewohner*innen unserer Genossenschaft, sondern können auch mitbestimmen, wie die Quartiere und das Wohnumfeld aussehen und wie sich die ganze Genossenschaft weiterentwickelt. Das Modell der Genossenschaft ist dabei nicht nur für uns wichtig, sondern für viele Millionen Menschen auf der Welt.

Das letzte Jahr war für unsere Mitglieder echt besonders. Wir haben das 70-jährige Jubiläum der Stadtfelder ordentlich gefeiert und einen Blick in die Zukunft gewagt. Wie stellen wir uns das Wohnen, unsere Genossenschaft, im Jahr 2094 vor? Das zeigt meiner Meinung nach, dass wir auch in den kommenden Jahren unsere Genossenschaft weiterentwickeln wollen.

Wir wollen, dass die Mitglieder und zukünftigen Mitglieder auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gerne bei uns wohnen, sich in den Wohnquartieren wohlfühlen, ihre Mieten und Betriebskosten bezahlbar sind und sie in der Gemeinschaft der Genossenschaft die Vorzüge genossenschaftlichen Wohnens genießen. Die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie ist ein Prozess, den ich nach Kräften unterstützen und fördern werde. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigen wir neben den Aspekten Energie und Klimaschutz selbstverständlich insbesondere die sozialen Aspekte unserer Genossenschaft. Es ist eine Herausforderung, die Zukunft wirtschaftlich und nachhaltig zu gestalten.“

Wie werden die Wünsche und Bedarfe unserer Mitglieder mit einbezogen?

„Bei der Mitgliederbefragung, die wir kürzlich durchgeführt haben, haben uns viele Mitgliederrückmeldungen zu verschiedenen Themenbereichen erreicht. Außerdem hat sich eine große Mehrheit der Mitglieder dafür ausgesprochen, dass wir uns als Genossenschaft mit der nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Quartiere beschäftigen sollten. Um das zu zeigen, arbeite ich gerade an einer Auswertung, die ich zusammen mit unseren Azubis erstellt habe. Wir haben uns dabei mit den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten beschäftigt, die uns unsere Mitglieder als Bedarfe mit auf den Weg geben. Wir werden dazu später auf jeden Fall noch mal berichten.“

Gibt es bereits einen Zeitplan, wie die Genossenschaft zu einer Nachhaltigkeitsstrategie kommt?

„Für die Mitte des Jahres ist die Verabschiedung eines verbindlichen Fahrplans geplant, der festlegt, bis wann unsere Genossenschaft eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt hat. Die neue Strategie wird dann die alte ersetzen, die sich mit Energie- und Klimaschutz beschäftigt. Ich schätze, dass wir den Prozess bis Ende 2026 abschließen werden. Die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie wird selbstverständlich eine große Aufgabe darstellen, da eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure eingebunden werden müssen. Dazu zählen Mitarbeitende, Aufsichtsrat und Mitglieder. Es ist sehr wichtig, dass man bei der gemeinsamen Strategie die jeweiligen Sichtweisen und Bedürfnisse berücksichtigt. Außerdem arbeiten wir gerade daran, Formate zu finden, mit denen wir den Austausch mit den Mitgliedern gestalten können. Die Hausbesuche, die gerade stattfinden, sind dafür echt super. Die Mitgliedervertretergespräche sind ebenfalls eine gute Gelegenheit, um darzustellen, wo wir derzeit stehen.“

Danke für das Interview.

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