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Unsere 3. StadtHelden 2025

Unsere 3. StadtHelden 2025 | Repair-Café Magdeburg

Kein Grund zur Trennung

Warum wir aufhören sollten, Dinge wegzuwerfen und anfangen mehr wertzuschätzen. Genau das durften wir im 1. Repair-Café Magdeburg hautnah spüren. In der Wohnungswirtschaft sprechen wir oft über Nachhaltigkeit. Doch was passiert mit defekten Geräten im Büro oder Zuhause? Viel zu häufig: ab in den Müll.

Dabei zeigt das Repair-Café Magdeburg eindrucksvoll, wie viel Potenzial in einem „zweiten Leben“ steckt: Über 1.000 reparierte Radios und Plattenspieler seit der Gründung vor 10 Jahren! Ehrenamtlich, mit Herz und Sachverstand liebevoll repariert.

Das Repair-Café Magdeburg: ein echtes Vorbild

Für uns bei der Die Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft eG ein echtes Vorbild. Deshalb hat Annemarie Stieler am 4. Juni 2025 die Reparatur-Engagierten als unsere 3. StadtHelden ausgezeichnet – für gelebte Nachhaltigkeit, die Gemeinschaft fördert und Ressourcen schützt.

Unsere Erfahrung: Wer Angebote wie das Repair-Café unterstützt oder selbst kleine Reparaturtreffs im Quartier ermöglicht, stärkt nicht nur die Umwelt, sondern auch das Miteinander. Genau das, wofür wir als Genossenschaft stehen.

Unser aktueller StadtHeld im Interview

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Herr Matschek stellen Sie sich einmal ganz kurz vor!

Also, mein Name ist Wolfgang Matschek, eigentlich ausgebildeter Lehrer, Physiklehrer, Mathe, Informatik, der nach der Rente gesucht hat, irgendwas Vernünftiges zu tun. Und 2015 sind wir dann auf die Idee gekommen, ein Repair-Café zu initiieren, auf Anleitung vom Stendaler Repair-Café, das schon existierte.
Ich bin nicht drumherumgekommen, die Leitung zu übernehmen, weil sich keiner so richtig bereit finden wollte, dass also das Organisatorische und auch die Internetpräsenz auf meinem Tisch gelandet ist. Das hat sich jetzt fast zehn Jahre so gut entwickelt, dass wir unsere Aufträge fast nicht retten können. Und das Repair-Café an sich bietet einen Service kostenloser Reparaturen an.

Welche Ziele wollte das Repair-Café verfolgen?

Anfangs gedacht war es einmal, dass auch zum Mitreparieren angeleitet werden sollte, aber die technischen Fähigkeiten der Besucher sind doch etwas eingeschränkt. Es sind sehr viele ältere Besucher, die hier zu uns kommen. Deswegen haben wir dann eben hauptsächlich die Arbeit selbst übernommen.

Das Repair-Café selbst ist eine Reparatur-Initiative, die aufgrund der Fähigkeiten unserer Mitwirkenden, zurzeit 15, nicht alle, aber jeder mal da, die Angebote für z.B. Reparatur von Haushaltselektronik, Elektrik, Küchengeräten, Maschinen kleinerer Art bis hin zu Computertechnik oder auch Laptops und Digitalkameras mit abwickeln.
Großgeräte haben wir langsam von unserem Portfolio genommen. Drucker werden nicht mehr gemacht, weil da die Reparaturchancen zu gering sind. Küchenmaschinen größerer Art, Geschirrspüler, Waschmaschinen machen wir nicht und Hausbesuche haben wir auch von unserem Programm gestrichen.

Wie lange sind sie alle bereits aktiv?

Wie gesagt, bereits zehn Jahre aktiv, auch schon einige Würdigungen erfahren. Insbesondere mussten wir bei Corona-Zeiten etwas einschränken. Vorher standen immer so an wie 20, 30 Leute Schlange, weil wir das ohne Terminvergabe gemacht hatten. Seit dieser Zeit haben wir das ein bisschen eingeschränkt. Vorab Termine im Internet und zusätzlich noch eine Liste im PIK ASZ, die uns hier die Räume zur Verfügung gestellt haben, dass sich Leute, die nicht so internetaffin sind, dort anmelden können, auch eine Chance haben. 14-tägig nehmen wir Geräte an.

Die Ausgabe, Reparatur erfolgt zwischenzeitlich, einiges zu Hause, das meiste aber jedenfalls Mittwochs hier. Wir sind also jeden Mittwoch hier in der Kellerwerkstatt. Die haben wir jetzt das dritte Jahr, sind sehr froh darüber, dass die Ausstattung soweit ist und unsere
Auszeichnungsgelder, die wir gekriegt haben, installieren, einbringen konnten durch Installation, Elektroinstallation, Geräte, Maschinen und so etwas. Dass wir also eine gute Basis haben.

Wie befähigt man sich denn, hier mitzumachen?

Also viel Selbstvertrauen und Erfahrung sollten mitgebracht werden. Wir haben jetzt ab und zu auch schon mal Bewerber, die noch mit zustoßen möchten, obwohl wir das einschränken müssen. Die Räumlichkeiten sind, bei Lorenz sehen wir, dass es ziemlich voll ist, wenn alle da sind. Dass wir meistens sogar versuchen, die dann weiter zu vermitteln.

Es gibt noch zwei weitere Repair-Cafés in Magdeburg, die etwas später in die Spur gekommen sind. In Stadtwedernich im Nord ist eins und in Diesdorf ist wohl noch eins. Die suchten immer noch Mitwirkende.

Wir sind sehr gut ausgestattet, muss ich sagen. Meistens reguliert sich das dann einfach dadurch, dass sie feststellen, welche Arbeiten sie wirklich erledigen können. Ob sie dann dabei bleiben oder nicht. Wir sind erstmal für alle offen gewesen. Bis hin zum Maurer, der sich jetzt auch eingebracht hat.

Geben Sie eine Reparaturgarantie?

Was passiert, wenn etwas nicht mehr zu reparieren ist? Dann geht es zurück. Da müssten wir dann gleich mal auf unsere Hausordnung verweisen. Die hängt übrigens hier an der Wand auch zum Lesen. Das sind die Bedingungen. Wir können keine Garantie übernehmen für den Reparaturerfolg. Auch für die reparierten Geräte kann man also nicht erwarten, dass sie dann eine Woche später kommen.

Wir nehmen es zwar trotzdem nochmal an, wenn dann der Fehler eventuell wieder auftritt, soweit wir das machen können. Aber es ist generell, wir sind sozusagen die letzte Instanz vor dem Wertstoffhof. Wenn es also gar nicht mehr geht, können wir dann auch nicht weiterhelfen.
Manchmal sind die Kunden dann bereit, obwohl wir ja keine Geschäftsbedingungen haben, das Gerät dann uns zu überlassen als Ersatzteilspender, das für andere Zwecke noch ist, sodass wir den Rest dann fachgerecht entsorgen können. Hier nebenan sehen Sie den Haufen der zu entsorgenden Sachen. Die werden dann mit dem Sperrmüll mit abgegeben.

Im Prinzip stellen wir ja erst mal fest, wenn das Gerät abgegeben wird, ob das eine Kleinigkeit ist. Manchmal kann man es dann gleich beheben, dass wir es gleich wieder mitnehmen können. In der Regel sind aber dann zwei bis drei Wochen noch notwendig.

Häufig auch, dass man noch Ersatzteile bestellen muss, wo es die noch gibt. Manchmal hat man sogar Spezialwerkzeugtoaster gehabt, der nur mit einem speziellen Schlüssel aufzuschrauben ging. Das hatten wir noch nicht, da mussten wir erst mal nachschlagen, im Internet noch ein passendes Werkzeug zu bestellen.
Aber die meisten, über 80 Prozent der Aufträge, die wir bekommen haben, haben wir erfolgreich erledigen können.

Haben Sie eine Idee, was Sie mit dem Preisgeld von 500,00 € machen?

Ein bisschen Puffer haben wir noch, weil wir nicht das erste Mal zu den Ausgezeichneten gehört haben. Wir werden sicherlich eine vernünftige Anwendung finden. In Gedanken waren wir schon mal in Richtung eines 3D-Druckers, da haben wir uns aber noch nicht durchringen können.
Denn ab und zu brauchen wir auch Ersatzteile, die es nicht im Handel gibt. Speziell für AG28, den berühmten Mixer von der DDR, die lange durchhalten, bis auf die Antriebszahnräder. Die könnte man aber mit einem 3D-Drucker nachfertigen. Das haben wir erfahren. Unser Stendaler Repair Café hat uns da mit solchen Zahnrädern ausgeholfen. Aber deren Drucker ist nicht mehr funktionsfähig. Da müssen wir wahrscheinlich selber mal einen besorgen.

Was ist die Grundidee des Repair Cafés, gerade im Hinblick auf das Stichwort Nachhaltigkeit?

Das Grundprinzip des Repair Cafés ist eigentlich ein Verständnis für das ressourceschonende Umgehen mit technischen Geräten, Haushaltsgeräten zu entwickeln. Die Leute sind interessiert. Nicht nur, weil es finanziell ein Vorteil ist, sondern sie kommen mit liebgewonnenen Geräten, wie dem Kassetten-Rekorder, den sie in der Jugend gekauft haben, der jetzt schon 40 Jahre oder noch mehr auf dem Buckel hat und trotzdem wieder zum Leben erweckt werden kann.

Dass nicht alles gleich weggeworfen wird, weil es nur ein kleiner Fehler ist, den man beheben kann. Wir versuchen auch, Hinweise zu geben, wie sie das Gerät dann weiter nutzen können, das es also auch länger nutzbar bleibt. Manchmal sind es bloß Kleinigkeiten, die man beachten
muss, um die Geräte dann eben doch länger nutzen zu können.

Oder Hinweise, falls es dann wirklich zu reparieren geht, auf was für Merkmale sie Wert legen sollen, falls sie sich ein neues Gerät kaufen. Auch mal ein Blick unter das Chassis oder unter das Gerät, ob es denn zugeschraubt ist oder wie bei den Neuesten immer wieder nur Plastikteile
zusammengeklipst, die man gar nicht auseinanderkriegt, wo es rein für die Wegwerfmentalität produziert wurde. Dass man da vielleicht ein bisschen sensibilisieren kann für diese Sachen.

Im Prinzip aber ist es hauptsächlich dazu da, dass wir versuchen, den Abfallberg ein bisschen kleiner zu machen.

Vielen Dank für das Interview!

Ein Dankeschön für die Fotos/Videoaufnahmen an Martin Händel und Tobias Quast – H+Q Medien

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Auch direkt in unserer Geschäftsstelle in der Peter-Paul-Straße 32 können Sie Ihren Vorschlag in den Briefkasten einwerfen oder bei den DSW-Hausbesuchen 2.0 in den Stadtteilen vorbeikommen. An unserem Stand erfahren wir gern mehr über Ihre Nominierung.

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