Mehrfamilienhäuser sind ein buntes soziales Konstrukt. Hier leben oft mehrere Generationen mit verschiedenen Vorstellungen, Berufen und Lebensentwürfen unter einem Dach. Trotz all der Unterschiede zwischen den Mieter*innen macht gerade die Mischung das Zusammenleben so wertvoll.
Während die Seniorin aus dem ersten Stock auch mal auf die Kinder der Familie aus Etage 3 aufpasst, organisieren die Studierenden aus der WG im 2. Obergeschoss den Einkauf der Dame. Da sieht sie auch gern darüber hinweg, dass es manchmal etwas lauter im Hausflur zugeht.
So harmonisch läuft das Miteinander leider nicht immer ab. Doch es gibt Wege, wie das Zusammenleben im Mehrfamilienhaus gut funktionieren kann. Deshalb haben wir für Sie einige Tipps für gute Nachbarschaft zusammengetragen.
Was zeichnet eine gute Nachbarschaft aus?
In Mehrfamilienhäusern ist eine gute Nachbarschaft nicht selbstverständlich. Vielmehr hängt sie von unterschiedlichen Faktoren ab. Dabei spielt der Zufall keine ganz unwichtige Rolle. Schließlich ist es in den meisten Fällen reine Glückssache, wie gut die Menschen in einem Haus mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Lebensgeschichten zueinanderpassen.
Viel wichtiger als die Zufallskomponente ist jedoch das Engagement der Hausbewohner*innen. Wie jede Beziehung ist auch das Miteinander in der Hausgemeinschaft zu einem guten Teil das Ergebnis von Beziehungsarbeit. Gegenseitige Rücksichtnahme, eine offene Kommunikation, nachbarschaftliche Hilfe, aber auch das Respektieren von Grenzen zählen dazu.
Die wichtigsten Schlagworte für ein gutes Miteinander:
- Offenheit
- Neugier
- Höflichkeit
- Achtsamkeit
- Rücksichtnahme
- gegenseitiges Verständnis
- Toleranz
5 Tipps für ein gutes Miteinander im Mehrfamilienhaus
Ein gutes Miteinander ist nie eine Einbahnstraße, bei der eine Partei versucht, es allen anderen immer recht zu machen. Alle Bewohner*innen tragen die Verantwortung für ihr eigenes Verhalten. Eine gute Nachbarschaft fängt immer auch bei den Punkten an, auf die Sie selbst Einfluss nehmen können.
Ruhezeiten
Eines der häufigsten Streitthemen in Mehrfamilienhäusern sind die Ruhezeiten. Kein Wunder: Schließlich hat jeder Mensch einen eigenen Biorhythmus und ein individuelles Lärmempfinden. Für erwerbstätige Menschen ist vor allem die Nachtruhe wichtig, während Eltern kleiner Kinder und Senioren häufig auch großen Wert auf die Einhaltung der Mittagsruhe legen. Wenn sich alle Hausbewohner*innen an die Ruhezeiten halten, ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Nachbarschaft bereits erfüllt.
Ordnung auf Gemeinschaftsflächen und in Gemeinschaftsräumen
Ob es um den gemeinschaftlichen Fahrradraum, den Waschkeller oder die Grünflächen vor dem Haus geht: Mieter*innen, die ordentlich mit den gemeinsam genutzten Ressourcen umgehen, zeigen damit auch ihre Rücksichtnahme gegenüber den anderen Hausbewohner*innen. Ein ordentlich abgestelltes Fahrrad mag im Alltag vielleicht als Nichtigkeit erscheinen, auf Dauer sind es jedoch die Kleinigkeiten, die die Grundlage für ein gutes Miteinander im Mehrfamilienhaus legen.
Rechtzeitige Ankündigung von Umzügen und Feiern
Es gibt gewisse Dinge, die sich in Mehrfamilienhäusern einfach nicht vermeiden lassen – wie etwa Umzugslärm oder eine gewisse Lautstärke bei Partys. Um für Verständnis und Nachsicht bei den anderen Hausbewohner*innen zu werben, ist es hilfreich, größere Feiern oder Umzüge rechtzeitig im Vorfeld bei ihnen anzukündigen.
Rücksichtsvolle Tierhaltung
Hunde, Katzen und andere Haustiere sind treue Begleiter für den Menschen und gehören oft fest zur Familie. Doch es ist nicht immer der Fall, dass alle Mitglieder einer Hausgemeinschaft diese Tierliebe teilen. Für eine gute Nachbarschaft sollten Tierhalter*innen deshalb Rücksicht auf andere Mieter*innen nehmen, indem sie etwa Hunde im Hausflur stets an der Leine führen.
Gegenseitiges Verständnis und offene Kommunikation
Die Hausordnung ist eine wichtige Basis für das Zusammenleben, jedoch kann sie die wichtigsten Faktoren für eine gute Nachbarschaft nicht ersetzen: gegenseitiges Verständnis und eine offene Kommunikation. Die wenigsten Verfehlungen anderer Hausbewohner*innen geschehen aus böser Absicht: Oft sind sie Symptome von individuellen Problemen oder fehlender Sensibilität für eine bestimmte Problematik.
Ein freundliches Gespräch, bei dem Sie zunächst ohne Vorwurf Ihren eigenen Standpunkt darlegen und um Rücksicht werben, bewirkt in der Regel mehr als ein verärgert geschriebener Aushang im Treppenhaus oder ein Anruf beim Ordnungsamt.
Hausordnung in Mehrfamilienhäusern: Diese Punkte sind geregelt
Als rechtliche Grundlage für ein gutes Zusammenleben in der Nachbarschaft gilt in Mehrfamilienhäusern eine Hausordnung. Darin sind, neben vielen anderen Punkten wie etwa der Sicherheit und Sauberkeit, auch die Nutzung gemeinschaftlicher Räume und Flächen sowie Ruhezeiten geregelt.
In Streitfällen in der Nachbarschaft wird in der Regel auf Grundlage der Hausordnung argumentiert. Deshalb ist es für ein harmonisches Zusammenleben im Mehrfamilienhaus wichtig, sich an die in der Hausordnung festgehaltenen und beim Einzug akzeptierten Bedingungen zu halten.
Falls es zu einer Störung der Hausordnung kommt, ist es hilfreich, zunächst persönlich das Gespräch zu suchen und um Rücksichtnahme zu bitten. Häufig hilft diese persönliche Kontaktaufnahme, da sie für Verständnis sorgen und ein Problembewusstsein schaffen kann.
So gelingt das harmonische Zusammenleben im Mehrfamilienhaus
Für ein harmonisches Zusammenleben in der Hausgemeinschaft kommt es – wie in der Familie – vor allem darauf an, Probleme offen anzusprechen und wechselseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen. Unsere Wohnhäuser bieten eine bunte Mischung aus Singlewohnungen, Familienwohnungen, altersgerechten Wohnungen und Studierendenwohnungen. Durch Gespräche im Treppenhaus oder an den Briefkästen kommen Sie mit Ihrer Nachbarschaft in Kontakt.
Ein gemeinsames Hausfest im Hof ist eine wunderbare Möglichkeit, um sich einmal im ungezwungenen Rahmen kennenzulernen. Sobald alle Mieter*innen nicht mehr nur ein Name auf einem Klingelschild sind, sondern ein Gesicht und eine Geschichte haben, fällt es leichter, über kleinere Verfehlungen hinwegzusehen. Nicht nur das: Mit der gegenseitigen Unterstützung und Hilfe, die es in einer guten Nachbarschaft gibt, können beinahe alle Herausforderungen bewältigt werden.
Schon gewusst?
Indem Sie Mieter werben, können Sie Familienmitglieder, Freund*innen oder Kolleg*innen in Ihre Hausgemeinschaft holen. So ist eine gute Nachbarschaft garantiert.
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