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Vorbeugender Brandschutz in Magdeburg

Mit Expertenwissen der Feuerwehr Magdeburg

Wenn es brennt, muss es schnell gehen! Daher ist es sehr wichtig bereits im Vorhinein Maßnahmen zu treffen, um die Feuerwehr bei ihrer Arbeit zu unterstützen und schnelles Flüchten für alle möglich zu machen. Hier kommt der vorbeugende Brandschutz ins Spiel. Doch was bedeutet dieser? Der vorbeugende Brandschutz umfasst präventive Maßnahmen, die darauf abzielen, Brände bereits im Vorfeld zu verhindern. Dies schließt die Brandbekämpfung im Falle eines Brandausbruchs, sowie die Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen für den abwehrenden Brandschutz ein. Dazu gehören beispielsweise die Bereitstellung von Rettungs- und Fluchtwegen sowie geeigneten Feuerwehrzufahrten.

Hier erfahren Sie, was genau den vorbeugenden Brandschutz beinhaltet, wie sich verschiedene Brandschutzmaßnahmen kategorisieren lassen und warum der vorbeugende Brandschutz von großer Bedeutung ist. Außerdem erhalten Sie Informationen zu den Brandschutzmaßnahmen der DSW.


Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen in Magdeburg: Unsere Maßnahmen

Die DSW stellt aktuell Wohnraum für knapp 5000 Mitglieder bereit. Daher nimmt das Thema Vorbeugender Brandschutz auch bei uns eine wichtige Rolle ein. Als Genossenschaft liegt es in unserer gemeinsamen Verantwortung, Vorgaben zu erfüllen, Regeln zu beachten und immer wieder zu reflektieren, wie vorbeugende Brandschutzmaßnahmen optimiert werden können, um die Sicherheit der Mitglieder stets zu gewährleisten. Deshalb stehen wir in gutem Kontakt zur Feuerwehr Magdeburg. Wir haben mit Thorsten Seitter, dem Abteilungsleiter für Vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz gesprochen und ihm ein paar wichtige Fragen zum Thema Feuerwehr und Brandschutz gestellt:

Herr Seitter, wie viele Feuerwehrleute sind in Magdeburg in etwa im Dienst? Und wie viele Feuerwachen gibt es? 

„In Magdeburg gibt es derzeit ungefähr 300 hauptberufliche Feuerwehrleute. Sie sind stationiert an der Feuerwache Nord in der Peter-Paul-Straße 12 und der Feuerwache Süd an der Otto-Lilienthal-Straße 5 beim Flughafen. Darüber hinaus gibt es neun Standorte der Freiwilligen Feuerwehr Magdeburg, die verteilt über das Stadtgebiet mit zusammen etwa 350 Kräften im ehrenamtlichen Einsatz sind“.

Wie viele Brandeinsätze gibt es pro Jahr in Magdeburg und wie lange dauert es, bis die Feuerwehr am Einsatzort ist?

„Jährlich sind es etwa 600 bis 700 Einsätze. Die Zahl der Großbrände lag 2023 unter zehn. Für Sachsen-Anhalt ist die Hilfsfrist von der Alarmierung der Einsatzkräfte bis zur Ankunft des ersten Fahrzeugs auf maximal 12 Minuten festgelegt. In Magdeburg ist die Feuerwehr in vielen Fällen in weniger als 10 Minuten vor Ort“. 

Baulicher Brandschutz als vorbeugende Maßnahme für Brandschutz

Der vorbeugende Brandschutz unterscheidet zwischen baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen:

  • Der bauliche Brandschutz bezieht sich auf Vorkehrungen, die in Gebäuden und Bauwerken getroffen werden, um Brände zu verhindern, ihre Ausbreitung zu begrenzen und die Sicherheit von Menschen und Sachwerten zu gewährleisten. Dazu gehören zum Beispiel Brandschutzwände, Feuerschutztüren, Rauchabzugsanlagen, Brandmeldeanlagen und die Verwendung von feuerbeständigen Baustoffen, beispielsweise im Treppenhaus.

Das Hauptziel des baulichen Brandschutzes ist es, im Falle eines Brandes die Auswirkungen zu minimieren und Zeit für Evakuierungsmaßnahmen sowie den Einsatz der Feuerwehr zu gewinnen.

Besonderheiten bei mehrgeschossigen Wohnobjekten

Bei mehrgeschossigen Wohnobjekten gelten diesbezüglich bestimmte Besonderheiten: Zunächst einmal ist Brandschutz Sache des Eigentümers. Im Rahmen der Baugenehmigung werden brandschutztechnische Erfordernisse in einer Brandschutzordnung definiert, zum Beispiel Fluchtwege und -treppen bzw. Aufstellflächen für die Feuerwehr. Ist kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden, muss die Rettung über Geräte der Feuerwehr möglich sein.

Thorsten Seitter erklärt den Ablauf der Rettung folgendermaßen: „Zur Rettung von Personen leitert die Feuerwehr mit Drehleitern oder tragbaren Leitern von außen an. Dazu braucht es bei Drehleitern die entsprechende Aufstellfläche und freien Zugang zum Objekt. Das ist oft eine einzelne Wohnung innerhalb des Gebäudes, die dann über den Balkon oder über ein Fenster erreicht werden muss“. Daher ist es besonders wichtig, dass nichts im Weg steht.

Thorsten Seitter dazu: Die Feuerwehrzufahrten und die Aufstellflächen müssen frei sein. Im Notfall geht es um Menschenleben. Wenn zum Anleitern nur ein Balkon oder ein Fenster zur Verfügung steht, sollten diese auf keinen Fall durch SAT-Anlagen oder Solar-Panels versperrt sein“.

Sind demnach SAT- und Solar-Anlagen also komplett tabu?

Thorsten Seitter erklärt: „Nein, nicht grundsätzlich. Ich selbst finde Balkonkraftwerke gut. Es muss nur gewährleistet sein, dass die Feuerwehr agieren kann. Letztlich tragen Vermieter und Mieter dafür Sorge, dass die Brandschutzauflagen eingehalten werden. Wie das konkret aussehen kann, dabei helfen wir gerne. Es freut mich, dass die DSW auf uns zugekommen ist. Wir beraten z.B. bei der Verbesserung der Rettungswegsystematiken. Dabei zeigt sich, welche Gebäudebereiche brandschutzrelevant sind – und wo Anbauten eventuell möglich sind. Die Entscheidung liegt aber immer beim Vermieter. Mein Rat: Niemals etwas ohne Zustimmung im Außenbereich aufstellen oder anbauen“.

Daher benötigt alle DSW-Mitglieder die Zustimmung unserer Objektverwaltung, wenn sie Objekte im Außenbereich aufstellen möchten.

Brandschutz: Das können Sie als Mitglied tun

Nicht nur im Außenbereich ist es wichtig zu gewährleisten, dass die Feuerwehr im Notfall schnell handeln kann und Fluchtwege frei sind. Auch im Innenbereich gilt es, keine privaten Gegenstände in den Hausfluren und den Treppenhäusern abzustellen. Dazu gehören beispielsweise Leergut oder Schuhschränke und Garderoben. Helfen Sie uns damit die Sicherheit aller Mitglieder zu verbessern und prüfen Sie regelmäßig selbst, ob Sie noch Gegenstände auf dem Flur, im Treppenhaus oder in Gemeinschaftsräumen platziert haben.

Anlagentechnische und organisatorische vorbeugende Brandschutzmaßnahmen

Neben den baulichen Brandschutzmaßnahmen spielen auch der anlagentechnische- sowie der organisatorische Brandschutz eine elementare Rolle beim vorbeugenden Brandschutz.

  • Unter anlagentechnischem Brandschutz werden bauliche Einrichtungen und technische Systeme verstanden, die dazu dienen, Brände zu verhindern, zu erkennen und ihre Ausbreitung zu kontrollieren. Dazu gehören Feuerlöschanlagen, Rauchmelder, Sprinkleranlagen, Löschwasseranlagen und Notstromversorgungen. Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Brände frühzeitig zu entdecken und einzudämmen, um Schäden zu minimieren.
  • Organisatorische Maßnahmen hingegen beziehen sich auf die Planung, Schulung und Organisation von Abläufen und Verantwortlichkeiten im Falle eines Brandes. Hierzu gehören beispielsweise Schulungen für Mitarbeiter, regelmäßige Brandschutzübungen, die Ernennung von Brandschutzbeauftragten, die Festlegung von Verhaltensregeln im Brandfall sowie die Erstellung eines detaillierten Rettungsplans. Organisatorische Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Menschen schnell und sicher reagieren können, um sich selbst und andere zu schützen und mögliche Schäden zu minimieren.

Sie möchten mehr über den Vorbeugenden Brandschutz der Stadt Magdeburg erfahren? Dann wenden Sie sich an das Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.

Vorbeugender Brandschutz Magdeburg: Ein wichtiger Baustein für die Sicherheit

Um für den Notfall bestmöglich vorbereitet zu sein, ist vorbeugender Brandschutz sehr wichtig. Daher arbeiten wir gemeinsam mit der Magdeburger Feuerwehr daran, unsere präventiven Maßnahmen stetig zu verbessern. Dieser umfassende Ansatz berücksichtigt bauliche, anlagentechnische und organisatorische Maßnahmen, die gemeinsam darauf abzielen, die Sicherheit von Menschen und Sachwerten zu gewährleisten und vorbeugende Brandschutzmaßnahmen kontinuierlich zu optimieren.

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