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Wohngeld und Wohngeld-Plus

Wohngeld Taschenrechner

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat zu steigenden Preisen, insbesondere für Strom, Gas und Wärme geführt. Die hohe Inflation macht sich aber auch beim Einkauf im Supermarkt oder beim Tanken bemerkbar. Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten ihre Rechnungen zu bezahlen. Um deutlich mehr Haushalte zu unterstützen, die ihre Miete nicht vollständig zahlen können, ist zum 1. Januar 2023 das sogenannte Wohngeld-Plus-Gesetz in Kraft getreten. Wir haben Ihnen hier einige wichtige Informationen zum Wohngeld und der Reform zusammengestellt:

Was ist Wohngeld?

Beim Wohngeld zahlen Bund und Länder über die Kommunen einen Zuschuss zur Miete. Dieser Zuschuss soll die Lücke zwischen Miete und Ihrem verfügbaren Haushaltseinkommen schließen. Die Miete wird also nicht in voller Höhe übernommen, wie etwa bei der Sozialhilfe oder dem Arbeitslosengeld (ALG) II. Aber das Wohngeld unterstützt Sie dabei, die Mietkosten zu tragen.

Wer kann Wohngeld beantragen?

Wohngeldberechtigt sind alle Personen, die zur Miete wohnen und deren monatliches Haushaltsgesamteinkommen unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt. Aber auch Eigentümer einer Immobilie können Anspruch auf Wohngeld haben. Es wird ein Lastenzuschuss gezahlt, wenn das Einkommen niedrig ist und die Immobilie selbst zu eigenen Wohnzwecken genutzt wird. Wohngeld wird nur an Personen geleistet, die keine anderen Leistungen zum Lebensunterhalt (wie z. B. Grundsicherung für Arbeitssuchende Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung) beziehen. Bei diesen Leistungen werden die Unterkunftskosten bereits berücksichtigt.

Die Einkommensgrenzen variieren und sind von den regionalen Mietstufen und der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen abhängig. Magdeburg ist laut Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in die Mietstufe 3 eingeordnet. Welche aktuellen Einkommensgrenzen bzw. Höchstbeträge für den Wohngeldanspruch gelten, können Sie der Abbildung entnehmen. Ob und in welcher Höhe Sie wohngeldberechtigt sind, finden Sie ganz einfach mit dem Wohngeldrechner heraus. Wichtig: Die Bewilligung des Wohngeldzuschusses gilt jeweils für zwölf Monate und muss danach erneut beantragt werden.

Das neue Wohngeld unterstützt erstmals auch bei den Heizkosten. Damit können die gestiegenen Heizkosten abgefedert werden. Und auch wenn Sie in energetisch sanierten Wohnraum leben, in dem die Mieten ggf. höher sein können, können Sie einen Anspruch auf Wohngeld haben. Denn das neue Wohngeld berücksichtigt das über eine sogenannte Klimakomponente.

Wie erfahre ich, ob ich Wohngeld erhalten kann?

Ob und wie viel Wohngeld Sie beziehen können wird nach Einreichen Ihres Antrages geprüft. Dabei wird zum Beispiel geprüft:

  • die Anzahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder
  • die Miete des Wohnraums oder die Belastungen bei selbstgenutztem Wohneigentum
  • das Gesamtvolumen der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder

Einen aktualisierten vorläufigen Wohngeldrechner und Rechenbeispiele finden Sie hier auf der
Internetseite des Bundesbauministeriums (BMWSB).

Wo kann ich Wohngeld beantragen?

Das Wohngeld können Sie bei den Wohngeldbehörden der Stadt Magdeburg beantragen. Sie können sich zum Beispiel auf der Website Ihrer Kommune darüber informieren, wer in Ihrer Gemeinde für das Wohngeld zuständig ist. Auf der Webseite erhalten Sie auch entsprechende Antragsformulare. Von dort erhalten Sie auch alle weiteren wichtigen Informationen über das Wohngeld.

Der Antrag umfasst verschiedene Formulare, die Sie, wir als Ihre Vermietung (Angaben zum Wohnraum) und Ihr Arbeitgeber (Verdienstbescheinigung) ausfüllen und unterschreiben müssen. Weitere Infos finden Sie hier.

Wie lange dauert die Bearbeitung? Sind vorläufige Zahlungen möglich?

Das Wohngeld-Plus-Gesetz ist kurzfristig vom Bund aufgesetzt worden, um mehr Menschen dabei zu helfen, ihre Wohnungsmieten zu bezahlen. Die Umsetzung kann aber nicht von heute auf morgen erfolgen. Notwendig sind noch Abstimmungen zwischen Bund und den Ländern, die Schaffung der technischen Voraussetzungen und mehr Personal. Deshalb ist je nach Bundesland und Gemeinde mit Verzögerungen bei der Antragsbearbeitung und der Auszahlung von Wohngeld zu rechnen. Stellen Sie aber Ihren Antrag, auch wenn dieser möglicherweise erst deutlich später bearbeitet werden kann. Denn Auszahlungen erfolgen rückwirkend zum 1. Januar 2023. Das Wohngeld-Gesetz sieht auch die Möglichkeit vorgezogener Zahlungen vor. Ob und wie genau diese erfolgen, ist noch unklar und kann von Stadt
zu Stadt etwas unterschiedlich sein.

Einkommensobergrenzen für Wohngeld 2023 und Mietstufe 3

Mitglieder
im Haushalt
monatliche
Einkommensgrenze
Brutto-Einkommen (ohne Kindergeld)vor einem pauschalen Abzug von
10 %20 %30 %
11.435 €1.595 €1.794 €2.050 €
21.936 €2.151 €2.419 €2.765 €
32.411 €2.679 €3.014 €3.444 €
43.256 €3.618 €4.070 €4.652 €
53.733 €4.148 €4.667 €5.333 €
64.206 €4.673 €5.257 €6.008 €
74.621 €5.134 €5.776 €6.601 €
84.834 €5.371 €6.042 €6.905 €
95.461 €6.067 €6.826 €7.801 €
106.146 €6.828 €7.682 €8.779 €
Quelle: Wohngeld.org

Die DSW steht in der Energiekrise zusammen

Bei all unseren Bemühungen stehen Gemeinschaftsinteressen an erster Stelle. „Unser klarer Fokus liegt in dieser Situation auf allen Mitgliedern“, unterstreicht DSW-Vorstand Jörg Koßmann. Dabei ist es natürlich besonders wichtig, Ihnen weiterhin bezahlbaren Wohnraum anzubieten. „Und die Bezahlbarkeit hängt aktuell nicht nur an der Grundmiete, sondern vor allem an den Nebenkosten.”

Was tut die DSW gegen steigende Energiepreise?

Um den Anstieg der Nebenkosten, allen voran die Heizkosten, abzufedern, haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen. Wenn diese Krise ein Gutes hat, ist es die Chance, in Sachen Energieversorgung auf umweltverträgliche und zukunftsfähige Technologien zu setzen. Dabei kommt es uns heute zugute, dass wir schon in den vergangenen Jahren mit der energetischen Sanierung unseres Bestands begonnen haben.

Welche Gebäude werden mit Gas beheizt?

Alte Neustadt
Alemannstraße, Ernst-Lehmann-Straße, Froser Straße, Große Weinhofstraße, Gutenbergstraße,
Hohepfortestraße, JohannesKirsch-Straße, Lüneburger Straße, Peter-Paul-Straße, Schifferstraße, Telemannstraße, Weinbergstraße,
Wittenberger Straße

Altstadt
Otto-v.-Guericke-Straße, Jakobstraße, Peterstraße

Stadtfeld-Ost
Albert-Vater-Straße, Alexander-Puschkin-Straße, Annastraße, Barlachstraße, Friesenstraße, Wielandstraße

Neue Neustadt
Kastanienstraße, Schmidtstraße

Stadtfeld-West
Beimsstraße, Fröbelstraße, Weferlinger Straße

Dabei wurden bereits die Heizungen vieler Wohnungen in unserem Bestand auf Blockheizkraftwerk-Technik, Gas-Brennwerttechnik oder Luftwärmepumpen umgestellt – das spart einen erheblichen Teil des so wichtigen und knappen Gases. Außerdem haben wir zahlreiche Einrohr- durch Zweirohr-Heizsysteme ersetzt, zuletzt in der Sudermannstraße. „Vergleichswerte zeigen, dass durch diese Umstellung die Heizverbräuche um bis zu 20 % reduziert werden können“, beschreibt DSW-Vorstand Jens Schneider den positiven Effekt.

Bewohner*innen der Liegenschaften, deren Fassaden in den vergangenen Jahren modernisiert wurden, können sich außerdem über eine neue, noch bessere Dämmung freuen. In Kombination mit neuen Heizungsanlagen kann so bereits ein gutes Stück Energie eingespart werden.
Und auch beim Thema Strom gehen wir neue Wege – in den ersten Liegenschaften kommen Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Gemeinschaftsstrom zum Einsatz, etwa in der Schneidlinger Straße und bald auch in der Pablo-Neruda-Straße. Damit sind wir in Magdeburg Vorreiter und die Ersten, die diesen Schritt gehen. Zukünftig werden sicher weitere PV-Anlagen dazukommen – und so auch der Stromverbrauch in unserem Bestand weiter minimiert.

Optimierung der Heizungsanlagen

Doch zurück zur Wärmeerzeugung. Ganz egal, welches Heizungssystem in Ihrer Wohnung zum Einsatz kommt: alle Anlagen wurden bzw. werden durch die Die Stadtfelder Service GmbH (DSS) oder die zuständigen Fernwärmebetreiber geprüft und optimiert. „Wir wollen den Verbrauch auch aus technischer Sicht so weit wie möglich minimieren und dadurch die Kosten für unsere Mitglieder reduzieren“, unterstreicht Jörg Koßmann.
Im Wohnquartier Karl-Sasse kommt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zum Einsatz. Um in den Sommermonaten zusätzlich Energie zu sparen, haben wir außerdem bis Mitte September von der Sommerabschaltung Gebrauch gemacht. Das bedeutet, dass die Wärmeversorgung für die Heizungen während dieser Zeit komplett ausgesetzt wurde. Der letzte Hebel, den wir aktuell ansetzen, ist die Reduzierung der Vorlauftemperaturen – auch dadurch lässt sich Energie sparen.
Mit Blick in die Zukunft gehen wir aktuell nicht von Einschränkungen oder Ausfällen in der Energieversorgung aus. Dennoch wollen wir im Notfall vorbereitet sein: Mit anderen Wohnungsgenossenschaften und der Stadt Magdeburg erarbeiten wir aktuell einen Notfallplan. Wir werden Sie zu diesem Thema auf dem Laufenden halten – sowohl in der mieteinander als auch hier auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen. Dabei versuchen wir schnellstmöglich, auf die dynamische Situation zu reagieren. Für die neuesten Meldungen sollten Sie sich zusätzlich auf der Website der Stadt Magdeburg informieren.

Nebenkostenvorauszahlungen anpassen

Ein wichtiges Instrument, um frühzeitig auf die steigenden Kosten zu reagieren, haben Sie selbst in der Hand: die Anpassung Ihrer Heizkostenvorauszahlung. Diese machen einen Großteil Ihrer Nebenkosten aus und sind in den letzten Monaten drastisch gestiegen. „Deshalb möchten wir Ihnen dringend empfehlen, Ihre Vorauszahlungen nach Rücksprache mit uns anzupassen, um im nächsten Jahr Nachzahlungen zu vermeiden”, appelliert Jens Schneider.
Einmal jährlich ist die Anpassung der Abschlagszahlung im Rahmen der Nebenkostenabrechnung für das vergangene Jahr üblich. Bei Mitgliedern, deren Wohnungen ausschließlich mit Gas beheizt werden, waren 2022 durch unsere Betriebskostenabteilung bereits mehrere Anpassungen notwendig. „Damit haben wir auf die steigenden Preise am Energiemarkt reagiert, auch, um unsere Mitglieder vor hohen Nachzahlungen zu schützen. Ein Aufschlag zwischen 50 und 100 % der bisherigen Heizkosten ist hier leider die Regel”, erklärt Nadine Sandring, Betriebskostenexpertin bei der DSW.

Diese Abschlagsanpassung empfehlen wir jedoch nicht nur den Mitgliedern, deren Wohnungen mit Gas beheizt werden – sondern allen. „Auch
wer beispielsweise mit Fernwärme versorgt wird, sollte die Heizkostenvorauszahlung am besten erhöhen. Kommen Sie dafür gerne direkt auf
uns zu”, bietet Nadine Sandring an.

Sie wollen Ihre Heizkostenvorauszahlung anpassen? Kein Problem!

Schreiben Sie einfach eine formlose E-Mail mit Angaben
zum Zeitpunkt der Erhöhung und dem entsprechenden
Betrag an unsere Betriebskostenexpertinnen:

Wie gehen unsere Mitglieder mit der Situation um?

Steigende Abschlagszahlungen können schnell zu einem finanziellen Problem werden, dennoch scheint sich ein Großteil unserer Mitglieder dem Ernst der Lage bewusst zu sein – und nimmt die Situation ohne große Umschweife an. „Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben alle die Anpassungen ihrer Heizkostenvorauszahlungen akzeptiert”, berichtet Nadine Sandring. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. „Viele sind von sich aus auf uns zugekommen, um die Abschläge zu erhöhen. Der Tenor ist klar: Lieber jetzt etwas mehr zahlen und vielleicht etwas wiederbekommen, als am Ende auf einer Nachzahlung in ungewisser Höhe zu sitzen”, so Nadine Sandring weiter.

So oder so sei das Ganze natürlich ein Thema, das viele beschäftigt. „Wir bekommen täglich zahlreiche Anrufe und Mails. Ein Großteil der Mitglieder hat sich im Vorfeld bereits Gedanken gemacht, welchen Mehrbetrag sie gut stemmen können. Einige sind jedoch unsicher und wollen informiert werden”, verdeutlicht Nadine Sandring.

Gemeinsam durch die Krise

Sie sehen: Wir, Sie und auch die Politik können alle einen Beitrag dazu leisten, energietechnisch bestmöglich durch diesen Winter zu kommen – und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Wir hoffen, Ihnen mit diesem umfangreichen Beitrag und vielen nützlichen Informationen einige Sorgen nehmen zu können.
Nach den vielen schlechten Nachrichten der vergangenen Monate konnte hoffentlich die vergangene Weihnachtszeit dazu beitragen, dass wir mit einem guten Gefühl in das neue Jahr gehen können. Auch, wenn aktuell vieles ungewiss ist, gilt eines immer: bei der DSW sind Sie nie allein, zusammen meistern wir die Herausforderungen unserer Zeit. Lassen Sie uns also gemeinsam zuversichtlich sein – und gemeinsam nach vorne blicken.

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