Klimaneutrales Wohnen
Wer in ein neues Zuhause einzieht oder seine aktuellen vier Wände nachhaltig gestalten möchte, setzt sich vielleicht früher oder später mit klimaneutralem Wohnen auseinander. Darunter fällt mehr, als es zunächst den Anschein hat: Hierbei geht es nicht nur um Nachhaltigkeit, sondern bestenfalls darum, einen positiven Effekt auf das Klima zu erzielen. Verschiedene Maßnahmen tragen dazu bei, die gesteckten Klimaziele zu erfüllen und damit die Energiewende unterstützen. Im Folgenden erfahren Sie alles rund um klimaneutrales Wohnen, wie auch Sie dem Klimaschutz etwas Gutes tun können und welche Maßnahmen wir als Wohnungsgenossenschaft umsetzen.
Klimafreundlich wohnen: alles andere als einfach
Der Gebäudesektor macht einen großen Anteil der CO2-Emissionen aus – Statistiken zufolge bis zu 30 %. Um die nachhaltige Energiewende zu schaffen, müssen die Emissionen gesenkt werden. Ein wichtiger Schritt hierfür können klimaneutrale Häuser sein. Um zu beurteilen, ob ein Haus klimaneutrales Wohnen ermöglicht, werden zunächst die CO2-Emissionen während der Nutzung des Gebäudes in den Fokus genommen. Die eigene Energieproduktion sowie die Energie, die das Haus nicht abgibt – also einspart –, werden anschließend von ihnen abgezogen. Das Ergebnis sagt schließlich etwas über klimaneutrales Wohnen aus.
In Deutschland gilt seit 2022 die Vereinbarung, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2045 auszugleichen. Eine Zwischenetappe auf diesem Weg stellt das Jahr 2030 dar – bis dahin sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent gesenkt werden.
Sowohl Vermieter*innen als auch Mieter*innen stellen sich die Frage, wie die Energiewende im Gebäudesektor finanziell gestemmt werden soll. Solaranlagen, Luft-Wärmepumpen und weitere Maßnahmen kosten sowohl in der Anschaffung als auch in der Unterhaltung Geld. Richtig ist: Nicht jede*r Mieter*in kann es sich derzeit leisten, klimaneutral zu wohnen. Richtig ist jedoch auch: Wenn der Klimaschutz effektiv vorangetrieben werden soll, sind die entsprechenden Maßnahmen zwingend nötig. Zudem ist sich die Wohnungswirtschaft der Lage bewusst – und einig, dass klimaneutrales Wohnen unbedingt bezahlbar sein muss.
Alles für die Klimaziele – wie CO2-neutrales Wohnen gelingen kann
Um klimafreundliches Wohnen möglich zu machen, müssen bestehende Gebäude zunächst einmal saniert werden. Bei den Sanierungsarbeiten geht es darum, das Haus bzw. die Wohnung so vorzubereiten, dass in einem nächsten Schritt erneuerbare Energien genutzt werden können – zum Beispiel durch das Implementieren einer Dachdämmung. Welche Einzelteile eines Gebäudes gedämmt und saniert werden müssen, hängt vom Zustand der Immobilie ab und lässt sich nicht pauschal beantworten.
Grundsätzlich gilt, dass in sämtlichen Bereichen Energie gespart werden muss, um klimaneutral wohnen zu können. Im eigenen Zuhause reicht die Bandbreite vom Licht bis hin zur Heizung und zum Strom- und Wasserverbrauch. Um die Klimaziele erreichen zu können, müsste der jährliche CO2-Verbrauch eines jeden Menschen auf unter eine Tonne heruntergeschraubt werden. Laut Umweltbundesamt beträgt der derzeitige pro-Kopf-Ausstoß jedoch rund elf Tonnen – damit ist er deutlich zu hoch.
Klimaschutz für zuhause: Das können Sie tun
Ob Hausbesitzer*in, Vermieter*in oder Mieter*in: Viele Menschen fragen sich, ob es überhaupt möglich ist, klimaneutral zu leben, schließlich verbraucht jeder eine bestimmte Menge an Energie. Die Antwort ist dennoch eindeutig: Ja, es ist möglich, klimaneutral zu wohnen. Wichtig ist hierfür, dass der CO2-Verbrauch gesenkt wird – ganz einzudämmen ist er nämlich nicht.
Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, um den Ausstoß möglichst gering zu halten: Nutzen Sie zum Beispiel den öffentlichen Personennahverkehr und lassen Sie das Auto zuhause stehen, sofern es nicht dringend benötigt wird. Im Haushalt können zudem viele Elektrogeräte mithilfe einer Steckdosenleiste mit Schalter komplett vom Stromnetz genommen werden, wenn sie gerade nicht in Betrieb sind.
Auch für das klimaneutrale Wohnen stehen Ihnen viele unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Schalten Sie beispielsweise alle Lichter aus, wenn Sie sich nicht im entsprechenden Raum befinden. Beim Duschen ist es empfehlenswert, das Wasser nicht länger als nötig laufen zu lassen, um den Wasserverbrauch nicht in die Höhe schießen zu lassen.
Ein weiteres wichtiges Thema beim klimaneutralen Wohnen: das Heizen. Folgende Punkte können den Energiebedarf und -verbrauch in diesem Sektor reduzieren und damit auch die Heizkosten senken:
- Decken Sie den Heizkörper nicht ab – dadurch geht wertvolle Wärme verloren.
- Nach den Sommermonaten staut sich viel Luft im Heizkörper – entlüften Sie ihn, damit er weniger Energie benötigt, um den Raum aufzuwärmen.
- Heizen bei offenem Fenster? Nicht nötig – drehen Sie den Heizkörper in dieser Zeit lieber herunter.
- Halten Sie die Heizung auf einer konstanten Basistemperatur – so sparen Sie mehr Energie, als wenn Sie sie immer wieder hoch- und runterdrehen.
- Eine Heizdämmung hinter dem Heizkörper verhindert Wärmeverluste – und reflektiert die aufgefangene Wärme zurück in den Raum.
- Auch die Fenster sollten möglichst neuwertig sein – andernfalls dringt zu viel kalte Luft in den Raum und die Heizungswärme geht verloren.
- Weitere Tipps rund ums Wohnen gibt es im Wohnratgeber!
Klimaneutrale Gebäude gestalten: unser Beitrag für den Klimaschutz
Klimaneutrale Gebäude können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Das bedeutet, dass nicht nur Mieter*innen gefordert sind, Energie einzusparen – auch Haus- und Wohnungsunternehmen sind angesprochen.
Als Wohnungsgenossenschaft partizipieren auch wir an den Klimazielen. Unser Ziel ist klar: Wir möchten bis 2045 klimaneutral sein. Dafür setzen wir auf klimaneutrale Häuser, die ihren Energiebedarf selbst decken können – das heißt, sie stoßen keine oder sogar negative Emissionen aus. Dafür müssen energieeffiziente Systeme und Technologien eingebaut werden. Ihre Energiezufuhr beziehen sie zudem aus erneuerbaren Energien.
Die DSW verfolgt zum Zweck des Klimaschutzes unterschiedliche Ansätze. In der Pablo-Neruda-Straße 5-9 in Magdeburg betreuen wir zum Beispiel ein Bauprojekt, bei dem die Fassade des Gebäudes vollständig aus Wärmedämmverbundplatten sowie wiederverwertbarem Aluminium besteht. Im Projekt ELEMENT sind wir außerdem daran beteiligt, unseren Mitgliedern neue Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Beide Vorhaben unterstreichen, dass uns das Erreichen unserer Klimaziele wichtig ist – und wir auch in Zukunft daran arbeiten, klimaneutrales Wohnen attraktiv und bezahlbar zu machen.