Bürgergeld
Seit Januar 2023 wird Hartz-IV durch das neue Bürgergeld ersetzt. Der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen soll am 1. Januar 2023 um 53,00 € von 449,00 € auf 502,00 € steigen. Hier sehen Sie aktuell geltenden Regelbedarfe.
Regelbedarfe für das neue Bürgergeld
Regelbedarf für … | Höhe |
Alleinstehende, Alleinerziehende | 502,00 € |
Volljährige Partner | 451,00 € |
Volljährige von 18 – 24 Jahre Personen unter 25 Jahren, die ohne Zusicherung des kommunalen Trägers umziehen | 402,00 € |
Kinder beziehungsweise Jugendliche von 14 – 17 Jahre | 420,00 € |
Kinder von 6 – 13 Jahre | 348,00 € |
Kinder von 0 – 5 Jahre | 318,00 € |
Möglichkeiten der weiteren finanziellen Unterstützung
Hilfen in Zeiten der Energiekrise
Gerade weil die Energiekrise so viele Menschen betrifft, arbeitet die Politik seit geraumer Zeit an Lösungsansätzen. Was uns bekannt ist, wollen wir natürlich gerne mit Ihnen teilen. Was tut die DSW gegen steigende Energiepreise? Wie gehen unsere Mitglieder mit der Situation um? Was beinhalten die neuen Regelungen zu Wohngeld, Bürgergeld statt Hartz IV und Co.? Erfahren Sie hier mehr zu den aktuellen Änderungen und Maßnahmen.
Aufgrund der dynamischen Situation möchten wir Sie dennoch darum bitten, für aktuelle Informationen und neue Entwicklungen immer auch die Meldungen auf unseren Social-Media-Kanälen oder dem Internetauftritt der Stadt Magdeburg im Auge zu behalten.
Wohngeld und Heizkostenzuschuss
Grundsätzlich kann jeder Mensch Wohngeld beantragen, der ein geringes Einkommen bezieht – in etwa vergleichbar mit der Hartz-IV-Bezugshöhe. Die Einkommensgrenzen variieren und sind von den regionalen Mietstufen und der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen abhängig. Magdeburg ist laut Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in die Mietstufe 3 eingeordnet. Welche aktuellen Einkommensgrenzen bzw. Höchstbeträge für den Wohngeldanspruch gelten, können Sie der Abbildung entnehmen. Ob und in welcher Höhe Sie wohngeldberechtigt sind, finden Sie ganz einfach mit dem Wohngeldrechner heraus. Wichtig: Die Bewilligung des Wohngeldzuschusses gilt jeweils für zwölf Monate und muss danach erneut beantragt werden.
Das aktuelle Entlastungspaket der Bundesregierung sieht seit dem 1. Januar 2023 eine Ausweitung des Wohngeldanspruchs sowie die Einführung einer Heizkosten- und Klimakomponente vor. Dadurch sollen die steigenden Energiepreise besser abgefedert werden. Konkret bedeutet das, dass der Kreis der Wohngeldberechtigten auf zwei Millionen Bürger*innen erweitert wird und alle Bezieher*innen von Wohngeld als kurzfristige Maßnahme für die Heizperiode September 2022 bis Dezember 2022 einmalig einen Heizkostenzuschuss erhalten.
Seit dem 1. Januar 2023 wird dieser Zuschuss für Wohngeldberechtigte dauerhaft in das Wohngeld integriert. Er beträgt einmalig 415,00 € für einen 1-Personen-Haushalt, 540,00 €, für zwei Personen und für jede weitere Person zusätzlich 100,00 €. Prüfen Sie also unbedingt, ob Sie Anspruch auf Wohngeld haben. Ihren Wohngeldantrag können Sie beim Sozial- und Wohnungsamt und in den Bürgerbüros der Stadt Magdeburg stellen.
Der Antrag umfasst verschiedene Formulare, die Sie, wir als Ihre Vermietung (Angaben zum Wohnraum) und Ihr Arbeitgeber (Verdienstbescheinigung) ausfüllen und unterschreiben müssen. Weitere Infos: https://www.magdeburg.de/Wohngeld/
Senkung der Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme
Bis März 2024 wird die Umsatzsteuer auf den Gas- und Fernwärmeverbrauch von 19 auf 7 % gesenkt. Auch die ehemals geplante Gasumlage entfällt.
Strompreisbremse
Ein weiterer Teil des Entlastungspakets soll eine Strompreisbremse sein. Die aktuellsten Informationen finden Sie hier: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/entlastung-fuer-deutschland/strompreisbremse-2125002.
Einkommensobergrenzen für Wohngeld 2023 und Mietstufe 3
Mitglieder im Haushalt | monatliche Einkommensgrenze | Brutto-Einkommen | (ohne Kindergeld) | vor einem pauschalen Abzug von |
10 % | 20 % | 30 % | ||
1 | 1.435 € | 1.595 € | 1.794 € | 2.050 € |
2 | 1.936 € | 2.151 € | 2.419 € | 2.765 € |
3 | 2.411 € | 2.679 € | 3.014 € | 3.444 € |
4 | 3.256 € | 3.618 € | 4.070 € | 4.652 € |
5 | 3.733 € | 4.148 € | 4.667 € | 5.333 € |
6 | 4.206 € | 4.673 € | 5.257 € | 6.008 € |
7 | 4.621 € | 5.134 € | 5.776 € | 6.601 € |
8 | 4.834 € | 5.371 € | 6.042 € | 6.905 € |
9 | 5.461 € | 6.067 € | 6.826 € | 7.801 € |
10 | 6.146 € | 6.828 € | 7.682 € | 8.779 € |
Die DSW steht in der Energiekrise zusammen
Bei all unseren Bemühungen stehen Gemeinschaftsinteressen an erster Stelle. „Unser klarer Fokus liegt in dieser Situation auf allen Mitgliedern“, unterstreicht DSW-Vorstand Jörg Koßmann. Dabei ist es natürlich besonders wichtig, Ihnen weiterhin bezahlbaren Wohnraum anzubieten. „Und die Bezahlbarkeit hängt aktuell nicht nur an der Grundmiete, sondern vor allem an den Nebenkosten.”
Was tut die DSW gegen steigende Energiepreise?
Um den Anstieg der Nebenkosten, allen voran die Heizkosten, abzufedern, haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen. Wenn diese Krise ein Gutes hat, ist es die Chance, in Sachen Energieversorgung auf umweltverträgliche und zukunftsfähige Technologien zu setzen. Dabei kommt es uns heute zugute, dass wir schon in den vergangenen Jahren mit der energetischen Sanierung unseres Bestands begonnen haben.
Welche Gebäude werden mit Gas beheizt?
Alte Neustadt
Alemannstraße, Ernst-Lehmann-Straße, Froser Straße, Große Weinhofstraße, Gutenbergstraße,
Hohepfortestraße, JohannesKirsch-Straße, Lüneburger Straße, Peter-Paul-Straße, Schifferstraße, Telemannstraße, Weinbergstraße,
Wittenberger Straße
Altstadt
Otto-v.-Guericke-Straße, Jakobstraße, Peterstraße
Stadtfeld-Ost
Albert-Vater-Straße, Alexander-Puschkin-Straße, Annastraße, Barlachstraße, Friesenstraße, Wielandstraße
Neue Neustadt
Kastanienstraße, Schmidtstraße
Stadtfeld-West
Beimsstraße, Fröbelstraße, Weferlinger Straße
Dabei wurden bereits die Heizungen vieler Wohnungen in unserem Bestand auf Blockheizkraftwerk-Technik, Gas-Brennwerttechnik oder Luftwärmepumpen umgestellt – das spart einen erheblichen Teil des so wichtigen und knappen Gases. Außerdem haben wir zahlreiche Einrohr- durch Zweirohr-Heizsysteme ersetzt, zuletzt in der Sudermannstraße. „Vergleichswerte zeigen, dass durch diese Umstellung die Heizverbräuche um bis zu 20 % reduziert werden können“, beschreibt DSW-Vorstand Jens Schneider den positiven Effekt.
Bewohner*innen der Liegenschaften, deren Fassaden in den vergangenen Jahren modernisiert wurden, können sich außerdem über eine neue, noch bessere Dämmung freuen. In Kombination mit neuen Heizungsanlagen kann so bereits ein gutes Stück Energie eingespart werden.
Und auch beim Thema Strom gehen wir neue Wege – in den ersten Liegenschaften kommen Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Gemeinschaftsstrom zum Einsatz, etwa in der Schneidlinger Straße und bald auch in der Pablo-Neruda-Straße. Damit sind wir in Magdeburg Vorreiter und die Ersten, die diesen Schritt gehen. Zukünftig werden sicher weitere PV-Anlagen dazukommen – und so auch der Stromverbrauch in unserem Bestand weiter minimiert.
Optimierung der Heizungsanlagen
Doch zurück zur Wärmeerzeugung. Ganz egal, welches Heizungssystem in Ihrer Wohnung zum Einsatz kommt: alle Anlagen wurden bzw. werden durch die Die Stadtfelder Service GmbH (DSS) oder die zuständigen Fernwärmebetreiber geprüft und optimiert. „Wir wollen den Verbrauch auch aus technischer Sicht so weit wie möglich minimieren und dadurch die Kosten für unsere Mitglieder reduzieren“, unterstreicht Jörg Koßmann.
Im Wohnquartier Karl-Sasse kommt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zum Einsatz. Um in den Sommermonaten zusätzlich Energie zu sparen, haben wir außerdem bis Mitte September von der Sommerabschaltung Gebrauch gemacht. Das bedeutet, dass die Wärmeversorgung für die Heizungen während dieser Zeit komplett ausgesetzt wurde. Der letzte Hebel, den wir aktuell ansetzen, ist die Reduzierung der Vorlauftemperaturen – auch dadurch lässt sich Energie sparen.
Mit Blick in die Zukunft gehen wir aktuell nicht von Einschränkungen oder Ausfällen in der Energieversorgung aus. Dennoch wollen wir im Notfall vorbereitet sein: Mit anderen Wohnungsgenossenschaften und der Stadt Magdeburg erarbeiten wir aktuell einen Notfallplan. Wir werden Sie zu diesem Thema auf dem Laufenden halten – sowohl in der mieteinander als auch hier auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen. Dabei versuchen wir schnellstmöglich, auf die dynamische Situation zu reagieren. Für die neuesten Meldungen sollten Sie sich zusätzlich auf der Website der Stadt Magdeburg informieren.
Nebenkostenvorauszahlungen anpassen
Ein wichtiges Instrument, um frühzeitig auf die steigenden Kosten zu reagieren, haben Sie selbst in der Hand: die Anpassung Ihrer Heizkostenvorauszahlung. Diese machen einen Großteil Ihrer Nebenkosten aus und sind in den letzten Monaten drastisch gestiegen. „Deshalb möchten wir Ihnen dringend empfehlen, Ihre Vorauszahlungen nach Rücksprache mit uns anzupassen, um im nächsten Jahr Nachzahlungen zu vermeiden”, appelliert Jens Schneider.
Einmal jährlich ist die Anpassung der Abschlagszahlung im Rahmen der Nebenkostenabrechnung für das vergangene Jahr üblich. Bei Mitgliedern, deren Wohnungen ausschließlich mit Gas beheizt werden, waren 2022 durch unsere Betriebskostenabteilung bereits mehrere Anpassungen notwendig. „Damit haben wir auf die steigenden Preise am Energiemarkt reagiert, auch, um unsere Mitglieder vor hohen Nachzahlungen zu schützen. Ein Aufschlag zwischen 50 und 100 % der bisherigen Heizkosten ist hier leider die Regel”, erklärt Nadine Sandring, Betriebskostenexpertin bei der DSW.
Diese Abschlagsanpassung empfehlen wir jedoch nicht nur den Mitgliedern, deren Wohnungen mit Gas beheizt werden – sondern allen. „Auch
wer beispielsweise mit Fernwärme versorgt wird, sollte die Heizkostenvorauszahlung am besten erhöhen. Kommen Sie dafür gerne direkt auf
uns zu”, bietet Nadine Sandring an.
Sie wollen Ihre Heizkostenvorauszahlung anpassen? Kein Problem!
Schreiben Sie einfach eine formlose E-Mail mit Angaben
zum Zeitpunkt der Erhöhung und dem entsprechenden
Betrag an unsere Betriebskostenexpertinnen:
Wie gehen unsere Mitglieder mit der Situation um?
Steigende Abschlagszahlungen können schnell zu einem finanziellen Problem werden, dennoch scheint sich ein Großteil unserer Mitglieder dem Ernst der Lage bewusst zu sein – und nimmt die Situation ohne große Umschweife an. „Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben alle die Anpassungen ihrer Heizkostenvorauszahlungen akzeptiert”, berichtet Nadine Sandring. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. „Viele sind von sich aus auf uns zugekommen, um die Abschläge zu erhöhen. Der Tenor ist klar: Lieber jetzt etwas mehr zahlen und vielleicht etwas wiederbekommen, als am Ende auf einer Nachzahlung in ungewisser Höhe zu sitzen”, so Nadine Sandring weiter.
So oder so sei das Ganze natürlich ein Thema, das viele beschäftigt. „Wir bekommen täglich zahlreiche Anrufe und Mails. Ein Großteil der Mitglieder hat sich im Vorfeld bereits Gedanken gemacht, welchen Mehrbetrag sie gut stemmen können. Einige sind jedoch unsicher und wollen informiert werden”, verdeutlicht Nadine Sandring.
Gemeinsam durch die Krise
Sie sehen: Wir, Sie und auch die Politik können alle einen Beitrag dazu leisten, energietechnisch bestmöglich durch diesen Winter zu kommen – und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Wir hoffen, Ihnen mit diesem umfangreichen Beitrag und vielen nützlichen Informationen einige Sorgen nehmen zu können.
Nach den vielen schlechten Nachrichten der vergangenen Monate konnte hoffentlich die vergangene Weihnachtszeit dazu beitragen, dass wir mit einem guten Gefühl in das neue Jahr gehen können. Auch, wenn aktuell vieles ungewiss ist, gilt eines immer: bei der DSW sind Sie nie allein, zusammen meistern wir die Herausforderungen unserer Zeit. Lassen Sie uns also gemeinsam zuversichtlich sein – und gemeinsam nach vorne blicken.